Gedanken zur Schöpfung

Sonntag, 31. Juli 2011

Unter dem Motto „Wir und die Schöpfung“ hat Initiativkreis-Mitglied und Organisatorin des Musikfest-Jubiläums Ute Unger Gedanken zur Schöpfung zusammengetragen.

Die Schöpfung und wir
wir und die Schöpfung

Die Menschheit wurde sich in endlosen Zeiträumen ihrer selbst bewusst. Der Mensch lernte den aufrechten Gang. Seine Bedürfnisse wuchsen. Er befreite sich aus Grenzen und Bindungen. Er gestaltete seinen Lebensraum um und schuf dabei Großartiges wie die Städte Oberitaliens oder die antiken Dramen und so Verheerendes wie die Wasserstoffbombe und chemische Massenvernichtungsmittel. Bauen, zerstören, bauen – besser, größer, schöner in einer endlosen Schraube. Je kraftvoller er sich von seinem Ursprung löste, desto unbedenklicher stellte er sich ihm gegenüber und verschloss sich mahnenden Stimmen - der Ruf nach Maß und Verantwortung steht in ewigem Widerstreit mit dem Drang nach Entgrenzung. Ungeschriebenes wie geschriebenes Regelwerk unseres sozialen Miteinanders in der Schöpfung und für sie ist in ständiger Veränderung begriffen, selbst das Maß für Menschlichkeit und Verantwortung unterliegt der Wandlung. Oft verliert der Menschen das Bewusstsein für seine Einbindung in die Schöpfung und somit die Verantwortung, die ihm als dem denkfähigsten Lebewesen auferlegt ist.

„Die Einsicht, dass der Mensch als integraler Teil der Erde entweder mit dieser überlebt, falls er mit ihr lebt, oder mit ihr untergeht, falls er gegen sie lebt, bedeutet: …wer das Heil der ihm anvertrauten Schöpfung verwirkt, der verwirkt sein eigenes Heil. Die Zerstörung der Schöpfung ist eine Absage an den Schöpfergott und eine Absage an das von ihm in der Schöpfung gewollte Heil. Nicht nur der einzelne Mensch ist eingebettet in den Biotop Erde, sondern die Heilsgeschichte insgesamt ist eingebunden in die Erdgeschichte.“ (Erich Zenger) 

SCHÖPFEN

Die Worte SCHÖPFEN und SCHAFFEN leiten sich aus dem althochdeutschen SCEPFEN her, das ERSCHAFFEN bedeutet.

„Schöpfen“ steht allgemein für das Herausheben einer kleineren Einheit aus einer gestaltlosen Masse, etwa aus Wasser, Getreide, Mehl, feinem Sand, Schlamm, Ton, „schaffen“ für arbeiten um eines Ergebnisses willen. Beide Worte bezeichnen aber auch die Hervorbringung von etwas Bleibendem, das eine höhere Bedeutung als sein Ausgangsmaterial hat. Voraussetzung dafür ist eine Idee, also die Investition von Geist. So schafft sich der Mensch sein Lebensumfeld und jenseits des materiellen Zwecks schafft er sich Kulturgüter und Kunst. Der Künstler ist als Schöpfer seines Kunstwerks frei in der Wahl der Materie, die er umformt, in der Art und Weise, in der er es tut und in dem Ziel, das er anstrebt.. Ein Schöpfer hebt also etwas aus einem unspezifischen Umfeld heraus – gegenständlich, geistig und sinnbildlich. Er verleiht der Materie Sinn.

Um das zu vermögen, braucht es der spezifischen schöpferischen Idee eines belebten und belebenden Geistes, eines UR-HEBERS.

Den alten pantheistischen wie den jüngeren monotheistischen Religionen liegt die Idee zugrunde, dass ein oder mehrere Urheber der gestaltlosen Ursprungsmasse oder einem Urwesen Form, Leben, Geist und Regeln verlieh. Er führte also das Existierende aus einem Chaos in einen Kosmos über. Mit diesem Schöpfungsgedanken erklären die meisten Religionen den Ursprung der Erde und des Alls. Alle eint die Vorstellung vom GÖTTLICHEN als dem INBEGRIFF DES SCHÖPFERISCHEN. Unser christlicher Schöpfungsmythos, die Genesis, ist im Alten Testament fixiert. Der gigantischen Dimension und dem komplexen Wesen dieses Schöpfungsvorgangs entspricht der schöpfende, hervorbringende Gott als der HERR, in dessen Werk niemand ungestraft eingreifen kann. Nur ihm allein ist das Recht zur Zurücknahme des Geschaffenen zugesprochen. Im Menschen schuf er als dem diffizilsten Meisterstück sein Ebenbild. Er verlieh seinem Geschöpf die Eigenschaft der Neugier, also des Denkens und Wissen-Wollens , Urteilens , kritischen Hinterfragens, Folgerns - und des Schöpferdrangs.

DAMIT IMPLANTIERTE ER EINEN UNLÖSBAREN KONFLIKT IN DIE SCHÖPFUNG.

Der Schöpfer will in der Legende sein Werk mit einem Verbot sichern: er untersagt seinen Geschöpfen das Ausleben der Neugier, also des Erkundungs- Wissens- und Schaffensdrangs, was die Unterbindung von Entwicklung bedeutet. Für den Fall der Übertretung seines Gebots droht er dem Menschenpaar die Ausweisung aus dem Paradies (auch Garten Eden genannt) und den Verlust der Unsterblichkeit an. Die Frau werde von Stund an unter Schmerzen gebären müsse. Die Symbole für diesen Urkonflikt sind

DAS PARADIES als Ort der Harmonie zwischen allem Geschaffenen

EVA und ADAM als Krone der Schöpfung im Paradies

DER BAUM DER ERKENNTNIS, als Ziel der Wissbegierde mit göttlichem Tabu belegt

DIE SCHLANGE als Einflüsterin der unvernünftigen forschenden Vernunft.

Das Menschenpaar entwickelte eigenen Willen, übertrat das göttliche Gebot und wurde des Paradieses verwiesen. Die Geschichte der Menschheit besteht seither aus der Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies und den Versuchen, es sich selbst zu schaffen.

Hier sitz ich, forme Menschen
Nach meinem Bilde,
Ein Geschlecht, das mir gleich sei,
Zu leiden, zu weinen,
Zu genießen und zu freuen sich,
und dein nicht zu achten
Wie ich!

(der 24-jährige Goethe in „Prometheus“)

DIE SEHNSUCHT NACH DER VERLORENEN HARMONIE

wurde zum treibenden Impuls des Menschen und bildet damit auch in jeglicher Form die Grundthemen von Kunst: der Umgang des Menschen mit Seinesgleichen und seiner Umwelt, das Forschen nach den Gründen von Unzufriedenheit und Chaos, die Glücksmomente aus Übereinstimmungen und Zufriedenheit, die Verfluchung von Hilflosigkeit und Getrieben-Sein die Beschwörung von Harmonie, die Darstellung, aber auch Verklärung des Elends, die Entwicklung von Hoffnung und Utopie, das Suchen nach Wegen aus dem Verhängnis - all das sind Grundmuster unserer Auseinandersetzung mit dem Sein.

Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen
Jahr lang ins Ungewisse hinab.
(Friedrich Hölderlin aus: Hyperions Schicksalslied)

Immer wieder ging der Menschheit im Widerstreit mit sich selbst das Bewusstsein der Einbindung in die Schöpfung verloren. Immer wieder bildeten in Zeiten des geistigen Chaos, der Kriege und Umbrüche inspirierte Menschen Inseln der Besinnung.

Die Genesis, ein Schöpfungsmythos

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde

Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebete auf dem Wasser.

Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht.

Und Gott sahe, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis.

Und nannte das Licht Tag, und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.

Und Gott sprach: Es werde eine Veste zwischen den Wassern; und die sei ein Unterschied zwischen den Wassern.

Da machte Gott die Veste und schied das Wasser unter der Veste von dem Wasser über der Veste. Und es geschahe also.

Und Gott nannte die Veste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der andere Tag.

Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Oerter, dass man das Trockene sehe. Und es geschahe also.

Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sahe, dass es gut war.

Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das sich besame; und fruchtbare Bäume, da ein jeglicher nach seiner Art Frucht trage, und habe seinen eigenen Samen bei sich selbst auf Erden. Und es geschahe also.

Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das sich besamete, ein Jegliches nach seiner Art; und die Bäume, die da Frucht trugen, und ihren eigenen Samen bei sich selbst hatten, ein jeglicher nach seiner Art. Und Gott sahe, dass es gut war.

Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Veste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht, und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre.

Und seien Lichter an der Veste des Himmels, dass sie scheinen auf Erden. Und es geschahe also.

Und Gott machte zwei große Licher; ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch Sterne.

Und Gott setzte sie an die Veste des Himmels, dass sie schienen auf die Erde.

Und den Tag und die Nacht regiereten und schieden Licht und Finsternis. Und Gott sahe, dass es gut war.

Da ward aus Abend und Morgen der vierte Tag.

Und Gott sprach: Es errege sich das Wasser mit webenden und lebendigen Thieren, und mit Gevögel , das auf Erden unter der Veste des Himmels fliege.

Und Gott schuf große Wallfische, und allerlei Thier, das da lebet und webet, und vom Wasser erregt ward, ein Jegliches nach seiner Art. Und Gott sahe, dass es gut war.

Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet das Wasser im Meer; und das Gevögel mehre sich auf Erden.

Da ward aus Abend und Morgen der fünfte Tag.

Und Gott sprach: Die Erde bringe hervor lebendige Thiere, ein Jegliches nach seiner Art; Vieh, Gewürm und Thiere auf Erden, ein Jegliches nach seiner Art. Und es geschahe also.

Und Gott machte die Thiere auf Erden, ein jegliches nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art, und allerlei Gewürm auf Erden nach seiner Art. Und Gott sahe, dass es gut war.

Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer, und über die Vögel unter dem Himmel, und über das Vieh, und über die ganze Erde , und über alles Gewürm, das auf Erden kriechet.

UND GOTT SCHUF DEN MENSCHEN IHM ZUM BILDE, ZUM BILDE GOTTES SCHUF ER IHN; und er schuf sie ein Männlein und ein Fräulein.

Und Gott segnete sie und er sprach zu ihnen: seid fruchtbar und mehret euch, und füllet die Erde, und machet sie euch untertan, und herrschet über die Fische im Meer , und über die Vögel unter dem Himmel, und über alles Thier, das auf Erden kriechet.

Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut, das sich besamet auf der ganzen Erde, und allerlei fruchtbare Bäume, und Bäume, die sich besamen, zu eurer Speise;

Und allem Thier auf Erden, und allen Vögeln unter dem Himmel, und allem Gewürme, das da lebet auf Erden, dass sie allerlei grün Kraut essen. Und es geschahe also.

Und Gott sahe an Alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut. Da ward aus Abend und Morgen der sechste Tag…..

Und also vollendete Gott am siebenten Tag seine Werke und ruhete von allen seinen Werken…

Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land.

Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.

Und Gott der Herr pflanzte einen Garten Eden, gegen Morgen, und setzte den Menschen darein, den er gemacht hatte……

Und Gott der Herr nahm den Menschen, und setzte ihn in den Garten Eden , dass er ihn bauete und bewahrete.

Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten,; Aber von dem Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses sollst du nicht essen. Denn welches Tages du davon issest, wirst du des Todes sterben….

GEIST MACHT SCHÖPFUNG MORAL

Strategen der Machbarkeit

Der deutsche Physiker Otto Hahn erfuhr am 15. November 1945 in britischer Haft von seiner bereits im Vorjahr erfolgten Auszeichnung mit dem Nobelpreis für Physik für seine Entdeckung der Kernspaltung im Jahre 1938 gemeinsam mit der Jüdin Liesel Meitner. Seine Leistung bildete die Voraussetzung für den Bau der Atombombe, deren Entwicklung mit Hilfe emigrierter europäischer Wissenschaftler so weit vorangetrieben war, dass sie am 16. Juli 1945 bei Los Alamos (US-Bundesstaat New Mexico) erstmals erfolgreich gezündet werden konnte. Wissenschaftler erklärten einem Militärausschuss, die Bombe, werde sie über bewohntem Gebiet abgeworfen, würde etwa 20 000 Menschen töten und könne somit den Krieg gegen Japan entscheidend verkürzen. Am 6. August wirft die US-Luftwaffe eine solche Atombombe über Hiroshima ab. Sie wird zärtlich „Little Boy“ genannt. 110 000 Menschen kommen ums Leben, fast 90 000 davon Zivilisten. Dazu kommen schwerste Zerstörungen und Verstrahlung. Die Wissenschaftler John von Neumann, Edward Teller, Ernst Fuchs, Hans-Albrecht Bethe, Otto Robert Frisch, Enrico Fermi und Robert Oppenheimer zeigen sich von ihrer Schöpfung überrascht. Als das japanische Oberkommando nicht umgehend kapituliert, wird am 9. August die Bombe „Fat Man“ über der Hafenstadt Nagasaki abgeworfen. Sie tötet 36 000 Menschen, fast ausschließlich Zivilisten. Oberst Paul W. Tibbets, der die Bombe ausgeklinkt hatte, erklärte später: „Ich habe nie bereut und mich nie geschämt, denn ich glaubte damals, dass ich meine patriotische Pflicht tat.“

Der Physiker Robert Oppenheimer, Leiter des Atomforschungszentrums der USA, erklärte am 31. Mai 1945 im Namen seiner Wissenschaftler: „Zwar ist es wahr, dass wir zu den wenigen Bürgern zählen, die Gelegenheit hatten, den Einsatz der Bombe sorgfältig zu erwägen. Indes erheben wir keinen Anspruch auf besondere Zuständigkeit für die Lösung politischer, gesellschaftlicher und militärischer Probleme, die sich im Gefolge der Atomenergie einstellen“.

(Quelle: Brockhaus, Chronik des 20. Jh.s, Band 12)

…Wir können uns nicht länger blind stellen für die seelische Verwüstung, die von Überdruss und Lebenszweifeln charakterisierte geistige Brache … Wie immer man es dreht und wendet: Unsere Not wäre vielfach größer, in vollem Ernst könnten wir überhaupt erst dann von Not sprechen, wenn wir weiterhin unsere Augen verschlössen vor dem bevorstehenden Ende. Wer gelernt hat, dass erst SEIN Anblick uns die Einsicht erschließt in die Wahrheit und den Sinn unserer Existenz, der versteht, warum Luther beten konnte: „Komm, lieber jüngster Tag“. Und wer begriffen hat, dass dieses Ende nicht das Nichts bedeutet, der kann teilhaben an der Zuversicht, die derselbe Martin Luther in die Worte fasste: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute mein Apfelbäumchen pflanzen.“ So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen. Es ist soweit. (Hoymar von Ditfurth)

Eva Avi-Yonah

FRAG NICHT, WER SCHULD IST

Frag nicht, wer schuld ist.
Sprich nicht Von Straf, von Rache.
Denke
An Mittel und Wege,
an die Listen der Liebe.
Geh unbeirrt und beanspruche
Keinen Gegenwert.
Nur so
Wird es erträglich.

Das Leben ist immer dem Tod abgerungen,
die Liebe dem Hass
und öfter noch
der platten Gleichgültigkeit.

Jetzt, wo schon die Eulen
In deinem Haar
Nisten
Und der Saft in den Stämmen
Die Zweigspitzen empfindlicher macht
Gegen das Abschiednehmen –

Glaub’ mir,
es war nicht die Rede von Schuld.
Es ist nichts zu bezahlen.

FRANZ VON ASSISSI


ist einer dieser Großen, Inspirierten. Mit sanfter Radikalität fängt er die Sehnsucht der an sich selber leidenden Menschheit mit der Wiedergewinnung des Schöpfers in der Schöpfung auf.

Nachstehend die SONNENGESANG genannte Anrufung des Allerhöchsten durch den Heiligen Franziscus von Assissi

Du höchster, mächtigster und gütiger Herr,
dir gilt das Lob, die Herrlichkeit,
die Ehr’ und jeder Segen.
All dies gebührt nur Dir, Du Allerhöchster,
kein Mensch ist auch nur würdig, Dich zu nennen.

Gelobt seist Du, Herr,
samt allen Deinen Werken,
doch in besonderem Maße durch Schwester Sonne.
Auf uns herab lässt Du sie täglich scheinen.
Wie schön ist sie. Sie strahlt mit großem Glanze.
Vor Dir, o Höchster, hat sie ihren Sinn.

Gelobt seist Du, Herr,
auch wegen Mond und Sternen,
die glanzvoll , schön und kostbar Du geschaffen.

Gelobt seist Du, o Herr, durch Bruder Wind,
durch Lüfte, Wolken und jedwedes Wetter,
das die Geschöpfe deiner Hand erhält.

Gelobt seist Du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
die nützlich-schlichte, köstliche und reine.

Auch Bruder Feuer lobe Dich, o Herr,
er leuchtet uns in nächtgem Dunkel;
lustig ist er und schön, kräftig und kühn.

Es lob’ Dich unsere Mutter Erde, Herr,
die uns erhält und leitet.
Sie schenkt uns viele Früchte,
Kräuter, bunte Blumen.

Gelobt seist Du, o Herr, durch all diejenigen,
die Dir zulieb’ Verzeihung üben,
die Kranke und Bedrängte pflegen;
selig sind, die geduldig leiden,
denn Du wirst ihnen einst die Krone geben.

Gelobt seist Du, mein Herr,
durch unsern bruder Tod,
dem kein Lebend’ger kann entrinnen;
weh’ denen, die in Todessünden sterben,
doch selig , die sich Deinem
heiligen Willen fügen:
leicht ist ihr Tod und ohne jeden Schmerz.

Lobet und preiset meinen Herrn, und danket
Und dienet ihm in Demut ohn’ Zagen.